
Foto:Robin Christian
Wenn eine Londonerin mit kambodianischen Wurzeln und ein zeitreisender Polarforscher aus dem 18. Jahrhundert in der Zukunft aufeinander treffen - kann das einen überzeugenden aktuellen Kriminalroman ergeben?
Science Fiction, Liebesgeschichte und Krimi
"Das intelligente und witzige Debüt der Autorin vereint mühelos Liebesgeschichte, Thriller und postkoloniales Erzählen« The Guardian
»Was sich anfangs wie eine Zeitreise-Romanze anfühlt, wandelt sich bald zu interessanten Fragen
über die Möglichkeit des moralischen Fortschritts«
The Washington Post
"Der Roman verbindet eine »kraftvoll gezeichnete Liebesgeschichte mit einem Actionthriller und einer ernsthaften Analyse von Themen (...) Klimawandel, Rassismus, die Flüchtlingskrise, das britische Empire, Völkermord.« The Standard
über die Möglichkeit des moralischen Fortschritts«
The Washington Post
"Der Roman verbindet eine »kraftvoll gezeichnete Liebesgeschichte mit einem Actionthriller und einer ernsthaften Analyse von Themen (...) Klimawandel, Rassismus, die Flüchtlingskrise, das britische Empire, Völkermord.« The Standard
Derartige hymnische Lobpreisungen von renommierten englischen und amerikanischen Zeitungen haben mich natürlich neugierig gemacht - und es stimmt: dies ist ein ganz
besonderes Buch.
Das Ministerium der Zeit - im London der näheren Zukunft - hat es geschafft, Menschen aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu transportieren. Im Mittelpunkt
stehen zum einen Graham Gore, den es wirklich gegeben hat: er starb 1847 bei einer Polarexpedition. Zum anderen die Ich-Erzählerin, die ihn als sogenannte "Brücke" mit Errungenschaften wie oder
Internet und Unvorstellbarem wie Ausschwitz vertraut machen soll. Dann allerdings werden zwei der Zeitreisenden und ein Mitarbeiter im Ministerium der Zeit ermordet; auch für die "Brücke" und
Graham Gore wird es eng. Schliesslich sind auch Zeitreisende aus der Zukunft hinter der Zeitmaschine her.
Das ist überaus klug, witzig und spannend erzählt; so zieht die Autorin aufregende Parallelen zwischen dem Fremdheitsgefühl der Zeitreisenden und dem der
Ich-Erzählerin: sie hat kambodianische Wurzeln (wie die Autorin selbst); sie thematisiert die Klimakatastrophe, Kolonialismus und Sexismus quasi im Vorübergehen und dennoch
tiefenscharf.
Zudem gelingt der Autorin ein überzeugender Genre-Mix aus viktorianischer Liebesgeschichte, Science Fiction und Krimi - das macht einfach Spass zu lesen und
gibt reichlich Denkanstöße.
Nominiert für den Women's Prize for Fiction 2025 und als BBC-Serie in Arbeit.
Die Autorin: Rasantes Krimidebut
Kaliane Bradley ist eine britisch-kambodschanische Autorin und Lektorin. Sie lebt in London. »Das Ministerium der Zeit« ist ihr erster Roman, er erscheint in über 25 Ländern. Zuvor hat
Bradley Kurzgeschichten in verschiedenen Magazinen veröffentlicht. Bradley wurde mit dem "Harper's Bazaar Short Story Prize 2022" und des "V. S. Pritchett Short Story Prize 2022"
ausgezeichnet.
Kaliane Bradley, Das Ministerium der Zeit
The Ministry of Time
Aus dem Englischen von Sophie Zeitz
Penguin Verlag, 384 S., € 24,00, ET 23. April 2025
Aus dem Englischen von Sophie Zeitz
Penguin Verlag, 384 S., € 24,00, ET 23. April 2025
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