Arne Dahl: Stummer Schrei
Endlich wieder ein echter Arne Dahl! Ich bin ein großer Fan seiner Reihe um das „A-Team“ im Schweden der 90ger und Null-Jahre; würdige Nachfolger_innen der ikonischen Krimis der Altmeister_innen des Politischen Krimis von Sjöwall/Wahlöö, um den legendären Kommissar Martin Beck und sein Team. Nun schickt Arne Dahl ein neues sympathisches Team an den Start.

Nicola Förg
Gehört der Wald den Spaziergänger_innen, der Fortwirtschaft, den Umweltschützern oder den BMX-Radfahrer_innen? Oder gar dem Wolf? Nützt die Brüderhähnchenhaltung, bei der männliche Küken nicht mehr sofort nach dem Schlüpfen geschreddert werden dürfen, wirklich den Tieren? ist die Generation Z wirklich faul? Richten die Boomer wirklich die Erde zugrunde?

Es gibt tatsächlich immer wieder ungewohnte Angänge und aparte ErmittlerInnen im ausgedehnten Reich des Kriminalromans. Uta-Maria Heim schickt eine Psychotherapeutin ins Rennen. Interessanterweise eine, die selbst noch einiges aufzuarbeiten hat (lassen wir die Frage mal dahin gestellt, ob das ihren Ausbilder_innen und Lehrtherapeut_innen nicht hätte auffallen müssen). Angesichts ihrer Erinnerungslücken stellt sich ihr die Frage: kann man gegen sich selbst ermitteln?

Dror Mishani: Die schwere Hand
Eigentlich dachte ich, ich wäre enttäuscht vom neuen Band des israelischen Schriftstellers Dror Mishani. Aber im Nachhinein stelle ich fest, dass Buch und Figuren mich noch immer beschäftigen, dass also das Buch einen Nachhall hat.

Robert Galbraith: Das strömende Grab
So ein richtiger Schmöker für Tage, die schon ab halb fünf dunkle Abende sind. Und Achtung: für lange Lesenächte mit wenig Schlaf. Stolze 1292 Seiten ist dieser Klotz von Buch lang, aber die haben es in sich.

Monika Geier: Antoniusfeuer
Ach, herrlich! Was für ein tolles Buch! Das Cover hat mich zunächst irritiert: sehr bunt, voller fieser Mensch-Tier-Gestalten, mit Knüppeln bewaffnet - sieht aus wie eine wilde Schlägerei. Beim Lesen habe ich dann aber schnell zweierlei kapiert: es ist ein Ausschnitt aus dem Isenheimer Alter von Matthias Grünewald aus dem 16.Jahrhundert, und Monika Geiers Krimi ist so farbenfroh, knackig und packend und wie das Altarbild.

Karin Smirnoff: Verderben
Zugegeben, ich war sehr skeptisch, als ich anfing, Karin Smirnoffs „Verderben“ zu lesen. Zu mit- und hinreißend hatte ich die drei Millenium-Bände um den Starjournalisten Mikael Blomkvist und die Superhackerin Lisbeth Salander gefunden, die Stieg Larsson selbst geschrieben hatte. Zu nichtssagend hatte ich die Fortsetzungen gefunden, mit denen nach Stieg Larssons Tod David Lagercrantz betraut worden war. Aber: von Karin Smirnoffs „Verderben“ wurde ich aufs Angenehmste und Spannendste überrascht

Elisabeth Herrmann: RAVNA Arktische Rache
Ich mag ja Krimis, die einen Mehrwert haben. In denen ich über die Krimistory, die Figuren und die Auflösung hinaus etwas über die Welt erfahre. "RAVNA Arktische Rache" von Elisabeth Hermann ist so ein Buch. Die Ermittlerin Ravna stammt nämlich aus dem indigenen Volk der Sami in Lappland; jetzt ist sie an der Polizeihochschule Oslo im Studium zur Polizistin.

Tove Alsterdal: Nebelblau
Eines der fesselndsten Bücher dieses Jahr ist für mich "Nebelblau" der Schwedin Tove Alsterdal,nach "Sturmrot" und "Erdschwarz" der dritte Band ihrer Trilogie. Unglaublich, wie viele richtig gute schwedische KrimiautorInnen es gibt!

Über die Autorin dieses Blogs

Jutta Günther 

  • Neugierige und kritische Krimileserin
  • TV-Reporterin und Hörfunk-Redakteurin (Radio Bremen; Tagesschau; Morgenmagazin etc. bis 2023)
  • Krimikritikerin und -rezensentin im Nordwestradio und bei Bremen Zwei bis 2023
  • Jurorin Radio Bremen Krimipreis
  • Jurorin Krimibestenliste 
  • seit 2024 ehrenamtliche Richterin am Landgericht Bremen

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