Es kommt selten vor, dass ein Neueinsteiger in der Krimibestenliste auf Anhieb auf Platz 1 gewählt wird.
Kate Atkinson hat genau das mit ihrem formidablen „Nacht über Soho“ geschafft, und zwar zu Recht.
Spannende Figuren, eindrücklich geschildertes Zeitkolorit, immer wieder überraschende, stets schlüssige Dramaturgie, grandios gute Sprache – dieses Buch hat alles, was ein überragender Krimi braucht.
Viele Menschen in meinem Umkreis haben etwa so auf die Info reagiert, dass demnächst eine neue Fred Vargas erscheinen würde: Endlich! Ich habe soooo lange darauf gewartet!
Viel mehr Menschen vermissten also einen neuen Band der französischen Autorin, als ich es erwartet hätte. Aber klar, Vargas hat dermassen einzigartige Figuren geschaffen und so unverwechselbare Geschichten erzählt, dass sie einem mehr als die meisten anderen AutorInnen im Gedächtnis bleibt.
Hat sich das Warten gelohnt?
Frauen müssten radikaler sein, sagt die Autorin, und nennt ihren ersten Kriminalroman feministisch.
Wenn eine Londonerin mit kambodianischen Wurzeln und ein zeitreisender Polarforscher aus dem 18. Jahrhundert in der Zukunft aufeinander treffen - kann das einen überzeugenden aktuellen Kriminalroman ergeben?
Die vielfach preisgekrönte Val McDermid ist eine der ersten AutorInnen, die sich ans Thema Corona/ Lockdown traut, endlich! Und die ihre eigene Branche, die schottische Kriminalliteraturszene, auf die Schippe nimmt. Und dabei Fiktion und Realität raffiniert miteinander verschränkt.
Bei Brückenbauarbeiten im nordschwedischen Pitea taucht die mumifizierte Leiche einer jungen Frau auf. Der Kopf fehlt, doch schnell sind sich alle sicher, dass es sich nur um Sofia Hellsten handeln kann. Sie gehörte zum Buchclub „Der Polarkreis“, in dem sich vor 40 Jahren fünf Mädchen monatlich trafen und über einen Roman diskutierten. Damals war Sofia Hellsten auf dem Heimweg verschwunden.
Grandioser Abschluss von Volker Kutschers Reihe um die Berliner Ermittler Gereon und Charlie Rath
Lustig ist der erste Krimi des Erfinders der Känguru-Chroniken nicht, unbedingt lesenswert aber schon. Er ist spannend und leider schrecklich aktuell.
Menschen, die bissige Dialoge mit einer schlagfertigen Heldin lieben, kommen mit „Entsorgt“ voll auf ihre Kosten.
Ein Genuss! Rabenschwarz und farbenfroh, gemein und geschwisterlich, hochaktuell und tiefschürfend. Lesen!